Freitag, 12. September 2014

Betriebsbesichtigung Uni Sapon

Gestern hatte ich das Vergnügen, gemeinsam mit interessierten Menschen die Firma Uni Sapon in Gisingen besichtigen zu dürfen. Die Betriebsinhaberin Marion Reichart hat geduldig – obwohl sie selber unter Zeitdruck stand – und stets freundlich unsere vielen Fragen beantwortet. Selbst mit kritischen Fragen ist sie wertschätzend und souverän umgegangen, was mich beeindruckt hat. Ihre Herzlichkeit, Ehrlichkeit und ihr Elan haben großen Eindruck bei mir hinterlassen. Wir erhielten so viele Informationen und ich kann nur einen Bruchteil davon (hoffentlich korrekt ;-) hier wiedergeben.

Bei Uni Sapon handelt es sich um einen biozertifizierten Betrieb. Der Betrieb trägt die international anerkannten Zertifizierungen der Schweizer Bio-Stiftung IMO und von EcoControl Deutschland. Selbst Greenpeace empfiehlt Uni Sapon.

Im Betrieb werden nur wenige, ältere, gebrauchte Maschinen eingesetzt, welche laut Marion stets einwandfrei funktionieren. Die restliche Arbeit wird in Handarbeit erledigt. "Früher wurden Maschinen noch robust und für die Ewigkeit produziert", erzählt Marion, während heutzutage die neuen Geräte meistens alle 2 – 3 Jahre unbedingt einen Servicetechniker brauchen. Die Halle und die Büroräumlichkeiten sind liebevoll mit Gebrauchtmöbeln ausgestattet, welche eine heimelige und freundliche Atmosphäre vermitteln. Marion ist stolz auf ihre hübsche Küche aus dem Jahr 1982, die – mit Blumbeschlägen ausgestattet – unverwüstlich zu sein scheint und sowohl als Laborküche, als auch für die Zubereitung des Essens für alle dient.  

Uni Sapon produziert ökologische Reinigungsmittel. Das Sortiment setzt sich gerade mal aus 4 Reinigern zusammen, mit welchen – richtig gemischt – sämtlichen Flecken der Garaus gemacht werden kann. Ergänzt wird das Sortiment noch mit zwei Waschmittelkonzentraten (1x normal, 1x Sportkonzentrat), sowie einer Handwaschpaste, einem Lederbalsam, sowie einem Holzbalsam. Mehr braucht es laut Marion nicht.

Klar könnte Uni Sapon mehr Profit erzielen, wenn sie z.B. sowohl einen Badreiniger, als auch einen WC-Reiniger separat vertreiben würden. "Aber dadurch würde nur viel mehr Müll entstehen, sinnlos noch viel mehr Ware durch die Gegend gekarrt werden, in LKW’s, die fossile Brennstoffe verbrauchen und CO2 produzieren", erklärt uns Marion. Stattdessen lassen sich die Konzentrate ganz leicht mit Wasser vermischen. Und Wasser hat bei uns glücklicherweise jeder zuhause. Die wiederverwendbare Sprühflasche mit einfacher Anleitung zur Herstellung der richtigen Mischung gibt es bei Uni Sapon mitgeliefert. Mit dem Konzentrat kann die Sprühflasche an die 100x befüllt werden. So gesehen ist das Reinigungsmittel von Uni Sapon unschlagbar billig. Die Kosten für eine Flasche Sprühflüssigkeit belaufen sich hiermit auf gerade einmal 10 Cent.

Ich habe mir eine Flasche Allzweckreiniger, sowie den Kalklöser und die Sprühflasche gekauft und denke, dass ich mit diesen Mengen ewig und drei Tage in meinem Singlehaushalt auskommen werde. So eine große Putzfee bin ich ja nicht ;-). Und es funktioniert! Ohne großen Aufwand wurden meine Armaturen, sowie die Badewanne wieder glänzend sauber! Ein weiterer Vorteil ist, so finde ich, dass die Mittel relativ geruchsneutral sind oder nur dezent nach Reinigungsmittel riechen. Mit Schaudern erinnere ich mich noch an das Putzmittel meiner Mutter, welches so ätzend roch, dass ich jedes Mal einen Hustenanfall und brennende Augen bekam, wenn ich es in Verwendung hatte. Ich musste während des Putzens jedes Mal die Luft anhalten, um das Ganze zu überstehen.

Die Vermeidung von unnötigem Müll ist ein großes Anliegen von Uni Sapon. So lassen sich auch die leeren Flaschen für die Konzentrate an diversen Nachfüllstationen (z.B. bei Uni Sapon selber oder bei Sörecycling in Bludenz) problemlos wieder befüllen. Wer keine Nachfüllstation in der Nähe hat, kann die Konzentrate auch in 3-Liter-Kanistern kaufen. Die Kanister können gereinigt wieder an Uni Sapon retourniert werden und werden dann wieder befüllt. Auf diese Weise lässt sich mit einfachen Mitteln der Plastikmüll auf ein Minimum reduzieren.

Das verwendete Palmöl, welches es laut Marion leider braucht, damit die Reinigungswirkung erzielt werden kann, wird aus RSPO-zertifizierten Quellen bezogen. Leider ist auch das RSPO-Zertifikat nicht perfekt und wird immer wieder kritisiert (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Roundtable_on_Sustainable_Palm_Oil), aber es ist zumindest laut Marion ein Anfang und hat gute Ansätze. Kleine Firmen sind auf diese Quellen angewiesen, da keines dieser Unternehmen das notwendige Kleingeld besitzt, um eine eigene kleine Plantage in Indonesien erwerben und nachhaltig bewirtschaften zu können. 

Nichts ist perfekt, aber es lässt sich dennoch viel verbessern auf dieser Welt, wenn man ständig bemüht ist, sich weiterzuentwickeln und ganz wichtig:   S P A R S A M   mit dem Verbrauch von Ressourcen umgeht!!! Menschen wie Marion und ihr Team machen uns mit Engagement und Enthusiasmus vor, wie es funktioniert!

Ich bin jedenfalls begeistert und ich wünsche Uni Sapon ganz viel Kraft und Freude am Tun, damit sie ihren Weg mit Zuversicht, Begeisterung und Idealismus weitergehen können. 

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