Schon vor längerem habe ich mir vorgenommen, den
Verpackungsmüllberg in meinem Haushalt kleiner werden zu lassen. Vor allem dem
Plastik würde ich gerne den Kampf ansagen! Meine Fortschritte sind äußerst bescheiden. Einzig,
im Gemüse und Obstbereich gelingt es mir, auf das Plastik weitestgehend zu verzichten,
denn bei Obst und Gemüse hat man die Möglichkeit, dieses direkt vom Bauern oder
von einem Markt zu beziehen. Oder man kauft es – so wie ich – bei Vögel
Brigitte in Götzis. Auch dort gibt es das Gemüse und Obst offen, mit der
Möglichkeit, selber die Menge in die mitgebrachte Tasche/Korb oder sonstigem
Behältnis abzufüllen, die man braucht. Feine, hübsche, nachhaltige Obstsäcke gibt es übrigens bei www.beechange.com zu erstehen.
Beim Einkauf im Supermarkt ist das nahezu unmöglich. Wochenende
für Wochenende stehe ich resignierend im Supermarkt und ärgere mich über nicht
vorhandene Alternativen. Ich ärgere mich über in Plastik verpackte bemalte
bunte Ostereier, über sämtliche Brotaufstriche, die es nur im Plastikgefäß zu
kaufen gibt, darüber, dass ich Rahm nicht in einem Glas kaufen kann, welches
ich beim nächsten Einkauf zurückbringen kann, über Nudeln die abgepackt sein
müssen und vor allem auch über Schokokekse (die ich sehr liebe), welche es
oftmals doppelt und dreifach eingepackt gibt. Da gibt es die Plastikhülle außen
rum und die Kekse selber befinden sich dann auch noch in so einem
Plastikbehälter, damit auch ja keiner zerbricht!
Hier gäbe es doch so enorm viel Potential!!! Es mag zwar
lobenswert sein, wenn die Produkte teilweise in biologisch abbaubarem Plastik
verpackt sind, aber viel besser wäre es doch, gar kein Plastik zu haben! Warum nicht wieder zurück zu Großmutter’s Zeiten? … Da war
es selbstverständlich, dass die Kunden ihre Behältnisse selbst mitgebracht
haben. Damals kamen die Lebensmittel auch meistens noch aus der Nähe und hatten
keine langen Transportwege hinter sich, während heute die Produkte aus allen
Teilen der Welt angekarrt werden und deswegen sicherlich auch entsprechend viel
Verpackung brauchen.
In Wien hat heuer ein
Geschäft eröffnet, bei dem diese Idee
des Verkaufs ohne Verpackung bereits verwirklicht wurde. Schaut mal rein unter http://www.mass-greisslerei.at. Hier können eigene Behältnisse mitgebracht werden, es ist sogar möglich, diese morgens
im Geschäft zu hinterlegen und abends erst einzukaufen und die Produkte in den
eigenen Behältern wieder mitzunehmen. Dies hat den Vorteil, dass man die
Taschen und die Ware nicht den ganzen Tag mit sich herumschleppen muss. Die
Behälter werden anfangs gewogen, anschließend kann nach Lust und Laune befüllt
werden. Am Ende des Einkaufs wird wieder abgewogen und je nach Menge bezahlt. Auch
für Singles ist das ein Traum, da viele Produkte, die es in den Supermärkten zu
kaufen gibt, in viel zu großen Mengen abgepackt sind. Bei der Maß-Greißlerei
kann dann einfach die Menge erstanden werden, die man auch verbrauchen kann und
braucht. Dies reduziert das Wegschmeißen!
Das Sortiment erstreckt sich von Mehl- und Getreideprodukten
zu Reis und Pastasorten, über leckere Schokoladesorten, zu Gewürzen,
Teesorten und Gebäck. Selbst Reinigungsmittel von Uni Sapon aus dem Ländle
gibt’s bei Lunzer’s Maßgreißlerei zum Abfüllen … und wer möchte, kann sich noch Rezepttipps und
Aufbewahrungstipps holen. Was für ein wunderbares Konzept! Ich wünsche mir,
dass es möglichst bald Schule macht und es viele Nachahmer geben wird. Es wäre
doch denkbar einfach, es muss nur jemand damit anfangen!