Samstag, 28. Dezember 2013

Ein persönlicher Jahresrückblick

Das Jahr 2013 geht unweigerlich seinem Ende zu. Während ich ganz ungeduldig auf mein Fairphone warte – eine Ungeduld, die mir wieder die grenzenlose Macht meiner eigenen Bedürfnisse in Erinnerung ruft – möchte ich diese letzten Tage des Jahres nützen, um eine persönliche Rückschau auf die letzten 12 Monate im Hinblick auf mein Konsumverhalten und die Tätigkeiten, die für mich damit in Zusammenhang stehen, zu halten. Ein wenig Selbstbeweihräucherung zum Jahresende sozusagen. Ich entschuldige mich jetzt schon bei allen, die das nervt. Besser nicht weiterlesen, lautet da mein Rat :-). 

Im Dezember 2012 wurde der zweite Konsumkodex auf der Webseite des Vereins veröffentlicht und auch an die Vereinsmitglieder weitergegeben. Meine erste Aufgabe bestand darin, mir den Konsumkodex vorzuknöpfen und mir zu überlegen, was davon ich im Jahr 2013 umsetzen möchte. Ich hatte mir – im Nachhinein betrachtet – die Ziele etwas zu hoch gesteckt. Nicht alle meine persönlichen Ziele wurden erreicht.

Ich habe angefangen, mehr Gemüse zu essen und meinen Fleischkonsum einzuschränken. Das Gemüse habe ich zum Großteil von Vögel Brigitte bezogen. Ich schätze die Naturprodukte in diesem feinen, kleinen, geselligen Laden sehr. Eine herzliche liebevolle Atmosphäre geht von diesem Geschäft aus und ich fand es wunderschön, herauszufinden, dass es den guten alten „Tante-Emma-Laden“ in Götzis wirklich noch gibt. Bei Brigitte und ihrem Team merkt man, dass die Arbeit mit Liebe und Freude verrichtet wird. Außerdem wird sehr stark auf Gemüse aus der Region bzw. in guter Bioqualität geachtet. Für meinen kleinen Haushalt ist es ideal, weil ich dort Gemüse und Obst in bester Qualität in kleinen Mengen einkaufen und auch beim Verpackungsmaterial sparen kann. Weiters finde ich dort immer wieder Pflanzen, die in unserer Region gut gedeihen und die Freude in mein Leben bringen. Brigitte verkauft auch andere Produkte aus der Region, wie Seifen, Geschenkartikel, Nudeln vom Martinshof und vom Sennhof, Öle, Weine, Käse und vieles mehr. Einmal pro Woche schaue ich meistens in dem tollen Geschäft vorbei und decke mich dort mit Obst und Gemüse ein.

Meinen Konsum an exotischen Früchten habe ich leicht eingedämmt. Ich versuche, vermehrt das einzukaufen, was unsere Natur hier hergibt. Oftmals gelingt mir das noch nicht, weil sich meine Bedürfnisse immer noch sehr stark einmischen. 

Auch bei der Bekleidung tue ich mir nach wie vor sehr schwer. Gewisse Artikel konnte ich bei Kleider Grün erstehen,  im Weltladen frage ich immer wieder mal nach Textilien. Bislang habe ich dort leider nichts gefunden. Im Großen und Ganzen habe ich versucht, den Textilkonsum einzuschränken, was mir auch nur bedingt gelungen ist. Es gibt wirklich noch viel Verbesserungspotential!

Weiters ist es mir auch misslungen, meinen Stromverbrauch niedrig zu halten. Die Jahresstromabrechnung hat das Gegenteil zutage gefördert. Etwas zerknirscht musste ich zur Kenntnis nehmen, dass ich in diesem Punkt meine Ziele deutlich verfehlt hatte. Immerhin bin ich auch auf Ökostrom umgestiegen, ein Umstieg, der sehr einfach und unbürokratisch vonstatten ging. Ich kann es jedem nur empfehlen, dies zu machen! 

Im Dezember 2012 habe ich – gemeinsam mit meiner Nichte Anna und meinem Bruder Günther – meinen ersten – und bislang einzigen – Leserbrief veröffentlicht. Wir beklagten uns über die Müllberge am Wegesrand. Red-Bull-Dosen, Styropor- und McDonalds-Verpackungen, Zigarettenschachteln und sonstiger Verpackungsmüll brachte der geschmolzene Schnee in jenen Tagen zu Unmengen an die Oberfläche. Es erschütterte uns, wie wir Menschen mit unserer Natur umgehen und sie als eine Art Abfalleimer missbrauchen. Der kurze Leserbrief zu diesem Thema erschien Ende Dezember 2012 in den VN.

Während des Jahres 2013 hat mein „Aktivismus“ hauptsächlich einfach nur darin bestanden, Veranstaltungshinweise und Texte im Diskussionsforum zu posten. Dieses Forum erscheint mir diese Tage ziemlich leblos. Es tut sich kaum etwas. 

Am 1. März 2013 fand das 2. Forum des Vereins „Konsumentensolidarität Jetzt“ statt. Das Interesse war sehr groß, sehr viele Menschen waren bei diesem Forum dabei und Bertram Martin vom Martinshof hielt einen interessanten und spannenden Vortrag über seine Produkte. 

Ende März 2013 – während der Karwoche – versuchte ich in einem kleinen Selbstexperiment, eine Woche lang auf das Internet weitestgehend zu verzichten. Ich gestattete mir allerdings, meine e-mails zu checken und auf die consolnow Homepage zu gehen. Facebook war tabu. Es fiel mir sehr schwer und stürzte mich in eine kleine persönliche Krise. Ich hatte plötzlich viel Zeit zum Nachdenken und fühlte mich wie auf Entzug. Ich hatte ständig das Gefühl, etwas Wichtiges zu versäumen und irgendwie ausgeschlossen zu sein. Dabei habe ich erkannt, wie stark ich von all diesen Medien eingenommen bin und wie sie mein Leben beeinflussen. Ich hatte Zeit zum Nachdenken und in jener Woche reifte der Wunsch heran, einen Blog zu beginnen. Zu welchem Thema, war mir noch nicht klar, aber das Bedürfnis zu schreiben,  meldete sich in jenen Tagen ganz vehement. Und natürlich hatte ich gar nichts versäumt! Die Welt drehte sich auch während meiner Abwesenheit in Facebook weiter - ein beruhigender Gedanke! 

Im April 2013 habe ich gemeinsam mit einer guten Freundin einen inspirierenden Vortrag von Niko Paech im ORF-Studio in Dornbirn besucht. Seine Idee, nur mehr knapp 20 Stunden pro Woche zu arbeiten und dafür mehr Zeit in Hobbies und gemeinnützige Tätigkeiten zu investieren, hat bei mir Anklang gefunden.

Im Mai fasste ich den Entschluss, beim Photovoltaik-Bürgerbeteiligungsmodell mitzumachen und Anteilsscheine für Solarzellenmodule zu zeichnen. Es macht mir Spaß, sinnvolle Projekte zu unterstützen! 

Zu jener Zeit entschloss ich mich auch dazu, das Fairphone-Projekt zu fördern, in dem ich die Zahlung für ein Smartphone leistete. Fairphone finanzierte sich die Produktion der Telefone durch Vorbestellungen und Vorauszahlungen. Mein Smartphone wurde jetzt im Dezember ausgeliefert und lagert momentan in Deutschland in einem GLS-Depot (Paketdienst). Leider habe ich erst heute erfahren, dass es sich auch bei GLS um einen sehr ausbeuterischen Arbeitgeber handelt. Mit diesem Thema möchte ich mich in einem zukünftigen Eintrag auseinandersetzen. Das Fairphone selber sollte in der kommenden Woche bei mir eintreffen. Ich bin schon neugierig! 

Am 28. Juni 2013 fand das 3. Forum des Vereins statt. Rupert Lorenz  erzählte begeistert von seinem Unternehmen und seinem leckeren Brot! Ich besuchte Rupert daraufhin und brachte sein Brot zu einer Geburtstagsfeier als Mitbringsel mit. Gerne würde ich öfters sein Brot kaufen, doch leider liegt es für mich nicht am Weg. Menschen wie er zeigen uns, wie nachhaltige Produktion möglich ist. Sie zeigen uns, wie’s geht und sind eine große Inspiration!

Am 15. September fand das Biofest in Bregenz statt, bei der auch unser Verein „Konsumentensolidarität Jetzt“ vertreten war. Ich willigte ein, mitzuhelfen und am Nachmittag ein paar Stunden anwesend zu sein. Dies war eine ganz neue Erfahrung für mich, da ich hier auf Menschen zugehen musste, um sie direkt auf unseren Verein aufmerksam zu machen. Das fiel mir ganz schön schwer. Ich ratterte die Informationen zu unserem Verein herunter und war nervös. Dennoch machte es Spaß, mithelfen zu dürfen und wieder interessante Menschen kennen zu lernen.

Meinen Blog habe ich dann Ende September 2013 begonnen.  Meistens weiß ich zum Zeitpunkt des Hinsetzens noch nicht, worüber ich schreiben werde. Das stresst mich manchmal. Aber normalerweise ergibt sich dann doch ein Thema. Manche Einträge finde ich gut, an anderen Tagen bin ich weniger zufrieden. Aber wichtig ist für mich, dass die Arbeit Freude macht!

Am 4. Oktober 2013 fand das 4. Forum unseres Vereins statt. Der Abend war wieder sehr inspirierend und es gab viele Informationen im Bereich Textilien, aber auch eine Idee zur Fallobstverwertung und die Initiative „Bewahrung der Schöpfung“ wurden vorgestellt. Ich schrieb einen Bericht über den Abend, der auf der Webseite des Vereins im Bereich „Intern“ zu finden ist.

Den Oktober haben meine Vereinskollegen und ich damit verbracht, am Konsumkodex für 2014 zu tüfteln und ihn zu erweitern. Wir möchten ihn gerne heuer auf Datenbankbasis aufbereiten, um mehr Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Mit der Umsetzung ist 2014 zu rechnen.

Am 8. November 2013 fand dann die erste Generalversammlung des Vereins statt! Ich wurde als Schriftführerin in den Vorstand gewählt und freue mich sehr über diese neue Aufgabe! Mein erstes Protokoll durfte ich bereits verfassen und es hat mir Spaß und Freude bereitet! Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen neuen Kollegen Hubert, Manfred, Helmut, Eva und Harry und bin gespannt darauf, was das Jahr 2014 bringen mag!

Das Jahr ließen wir dann mit dem Menschenrechtstag ausklingen.

Es war ein gutes Jahr und ich bin dankbar dafür! 

Mal sehen, was 2014 an Lebendigkeit für uns bereithalten wird! Möge es ein gutes, inspirierendes Jahr werden! Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch!

Sonntag, 22. Dezember 2013

Weihnachten

Es ist wieder soweit: Wir feiern den 4. Advent und Weihnachten steht buchstäblich vor der Tür. Mir ist es in den letzten 2 Wochen gelungen, den Weihnachtsstress fernzuhalten und dem Ganzen eher gelassen entgegenzublicken. Na ja, für meine Verhältnisse „gelassen“. Wer mich kennt, weiß, dass ich kein wirklich gelassener Mensch bin. Als Frau, die sich als hochsensibel bezeichnet, gehört das „mich Verkopfen“  und der kritische Blick in die Zukunft zu meiner Spezialdisziplin. Darin bin ich wirklich gut, auch wenn es das Leben nicht immer einfacher macht.

In hektischen, unsicheren Zeiten wie diesen möchte ich mal innehalten und mich fragen, was Weihnachten für mich eigentlich bedeutet. Was bedeutet Weihnachten neben Familienzusammenkünften, Christbaum, Schenken, reichhaltigem Essen, Weihnachtskeksen sonst noch und zwar auf einer ganz persönlichen Ebene? Das scheint mir eine schwierige Frage zu sein, denn irgendwie ist mir die Bedeutung im ganzen Gewusel der heutigen Hektik und in der Kommerzialisierung des Festes verlorengegangen. Ganz abgesehen davon, dass ich kein sehr religiöser Mensch bin und ich mich mit der Bibel nie befasst habe.

Ich glaube, Weihnachten bedeutet für mich ein „zur Ruhe kommen“, ein „Innehalten“, ein „Reflektieren“ und Nachdenken über das, was mir in meinem bisherigen Leben so alles widerfahren ist. Weihnachten ist auch die Zeit, um zurückzublicken auf das abgelaufene Jahr. Und ganz wichtig: Weihnachten bedeutet für mich, „Danke“ zu sagen, für alles, was ich habe.

  • Danke dafür, dass ich gesund bin und mir nichts weh tut.
  • Danke dafür, dass ich genug zu essen habe.
  • Danke dafür, dass ich eine warme Wohnung habe, in der ich es mir gemütlich einrichten kann.
  • Danke dafür, dass ich eine Familie habe und Menschen, denen mein Wohlergehen am Herzen liegt.
  • Danke für meine Patenkinder, Nichten und Neffen, die mich mit ihrem Blick auf die Welt immer wieder zum Staunen bringen und mein Herz berühren.
  • Danke dafür, dass ich wunderbare Freunde habe!
  • Danke dafür, dass ich in eine – noch intakte – Natur eingebettet bin und Teil davon sein darf.
  • Danke dafür, dass ich Menschen um mich habe, die mich zum Nachdenken anregen, die bereit sind, nicht die Augen zu verschließen vor dem, was nicht so gut läuft.
  • Danke dafür, dass ich Luft zum Atmen habe, denn ohne den Sauerstoff gäbe es hier kein Leben für mich.
  • Danke dafür, dass jeden Morgen die Sonne auf- und abends wieder untergeht, und somit für eine gewisse Regelmäßigkeit sorgt, die Stabilität und Sicherheit gibt.
  • Danke dafür, dass ich in Freiheit leben darf und meine Meinung äußern kann, ohne dafür verfolgt zu werden.
  • Danke dafür, dass ich mit tollen, liebenswerten Menschen zusammenarbeiten darf, sei es in meinem Brotberuf, aber auch im Zuge unserer Vereinstätigkeit.
  • Danke dafür, dass mein Körper weiß, was er zu tun hat, ohne dass ich darüber nachdenken muss. Dies erscheint mir sowieso wie ein großes Wunder.
  • Danke dafür, dass ich einen Geist habe zum Nachdenken, zum Hinterfragen und zum Reflektieren.
  • Danke dafür, dass ich in diesem Land Anspruch auf unzählige Sozialleistungen habe, die mir den einfachen Zugang zu Ärzten und sonstigen Sozialeinrichtungen erlauben.
  • Danke dafür, dass ich laufen gehen und den Wind auf der Haut spüren darf.
  • Danke dafür, dass ich so bin, wie ich bin. 

Die Liste ließe sich sicherlich noch lange fortführen. Ich denke, es ist wichtig, für die kleinen Dinge zu danken, für die Dinge, die einem selbstverständlich und ganz normal erscheinen. Aber vieles ist ganz und gar nicht selbstverständlich.

Es gibt viele Menschen, die krank sind und nicht das tun können, was sie gerne tun würden. Es gibt auch viele Menschen, die verfolgt werden, die eingesperrt sind und/oder ausgebeutet werden. Und Menschen, die hier in Österreich Schutz und Asyl suchen, aber denen die Gefahr droht, abgeschoben zu werden in ein Land, wo ihre Rechte mit Füßen getreten werden. Es gibt sehr viele Menschen, die in bitterer Armut leben und solche, die über 60 Stunden in der Woche auf ausbeuterische Weise arbeiten müssen, um unsere Bedürfnisse befriedigen zu können (ich denke da unter anderem an die Elektronik- und die Bekleidungsindustrie).

Hier stellt sich für mich immer die Frage, wo bin ich machtlos und wo kann ich unter Umständen kleine Schritte setzen, um die Situation ein wenig zu verbessern. Kranken Menschen können Besuche abgestattet werden, um sie vielleicht ein wenig aufzumuntern, um sie vielleicht zum Lachen zu bringen oder um einfach da zu sein und zuzuhören. Oder um zu kochen bzw. Erledigungen für sie durchzuführen.

Für verfolgte Menschen können Briefe an Regierungen geschrieben werden, damit diese Menschen nicht in Vergessenheit geraten. Ein Brief bewirkt in der Regel nicht allzuviel, aber tausende und abertausende von Briefen können sehr wohl etwas bewirken. Hier bin ich dankbar dafür, dass es Organisationen wie amnesty international oder Greenpeace gibt, die viele Kräfte bündeln und sehr viele Menschen in Bewegung setzen können.

Für asylsuchende Menschen geht es darum, Beistand zu leisten, ihre Geschichte in die Medien zu bringen, um so Druck auf die österreichischen Behörden auszuüben. Denn auch hierzulande gibt es leider Menschenrechtsverletzungen, nicht nur in fernen Ländern. Und überall dort, wo niemand hinschaut, können Rechte besonders leicht, still und heimlich verletzt werden. Dies gilt auch bei Gewalttätigkeiten im Familienbereich. Überall dort, wo die Augen verschlossen werden und niemand reagiert, kann großes Unrecht geschehen.

Den Menschen in Armut kann mit Spenden aus dem Gröbsten geholfen werden, mit Unterstützung, Geschenken und mit der Vermittlung von Arbeit. Organisationen wie „Tischlein Deck Dich“ leisten in diesem Bereich Großartiges! Ärmere Menschen bräuchten meines Erachtens auch Steuererleichterungen, damit sie sich wenigstens das Nötigste leisten können. Ich bin jedenfalls für eine Art Vermögenssteuer … Steuern sollen meiner Meinung nach vermehrt die Menschen zahlen, die auch genug haben. Oftmals sind aber grad diese Menschen die, die am meisten jammern und sich am besten gegen das Steuerzahlen wehren können. Es sind oft die Menschen, die immer einen Weg finden, ihr Kapital möglichst steuerschonend zur Seite zu schaffen. Als ob sie sich dadurch Glück erkaufen könnten.

Und den Menschen, die über 60 Stunden und mehr pro Woche für einen Niedrigstlohn schuften, um unsere großen Bedürfnisse zu befriedigen, kann geholfen werden, indem wir uns für die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen stark machen. Und desweiteren auch, indem wir Produkte von Firmen, die ihre Mitarbeiter unmenschlich behandeln, nicht mehr kaufen. Nur so können wir diese Konzerne unter Druck setzen und sie zwingen, die Situation zu verbessern. Geld und Umsatz ist das Einzige, was diese Konzerne verstehen.

Jedenfalls gibt es viele Wege, wie Veränderung herbeigeführt werden kann. Nur, wir müssen uns bewegen, um etwas zu bewegen, von nichts kommt nichts. Mögen es noch so kleine Schritte sein, jeder Schritt in die richtige Richtung ist wichtig!

Ich wünsche euch ein frohes, besinnliches, entspanntes Weihnachtsfest und vor allem Zeit, um die Seele baumeln zu lassen!!!

Alles Liebe,

Silke

Sonntag, 15. Dezember 2013

Meine Gedanken zur Veranstaltung "Die 1000 Gesichter der Menschenrechte"

Am Menschenrechtstag, den 10. Dezember 2013, haben sich etwa 20 engagierte Personen in St. Arbogast zu einem spannenden Gedankenaustausch zum Thema Menschenrechte getroffen. Ich habe mich gefreut, dabei sein und den einzelnen Teilnehmern bei ihren interessanten Ausführungen lauschen zu dürfen.

Dabei hat sich mir gezeigt, dass das Thema „Menschenrechte“ extrem vielschichtig ist (nicht umsonst wurde die Veranstaltung mit „Die 1000 Gesichter der Menschenrechte“ betitelt)  und jede Person ihre ganz eigene, interessante Sichtweise miteinbringt. Es waren Vertreter von amnesty international anwesend, aber auch vom Land Vorarlberg, von der Caritas oder Vertreter der Weltläden Vorarlbergs. Es waren auch Menschen dabei, die sich für die Rechte der Asylanten hier in Vorarlberg stark machen, sowie Vertreter von christlichen Vereinigungen, denen die Menschenrechte am Herzen liegen. Auch Harry, Eva und Helmut vom Verein "Konsumentensolidarität Jetzt" waren da, natürlich neben Hubert, unserem Obmann, welcher gemeinsam mit Herrn Josef Kittinger dieses Treffen ins Leben gerufen hat.

Mich hat es berührt, so viele engagierte Menschen aus allen möglichen Bereichen an diesem Abend anzutreffen und ihre Standpunkte kennenlernen zu dürfen.

Die in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“  verankerten Rechte besitzt ein jeder von uns Menschen!  Man erwirbt sie sich nicht, man muss sich diese Rechte nicht erarbeiten, sondern man hat sie vom Tag der Geburt an. „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“, heißt es bereits in Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, und es ist wohl der berühmteste und vielleicht auch kraftvollste Satz aus dieser Deklaration. Es tut gut, ihn sich ab und zu in Erinnerung zu rufen.

Zeck des Treffens war es, darüber zu diskutieren, wie das Thema „Menschenrechte“ mehr in das Bewusstsein gerufen werden könnte und ob ein jährliches Treffen von Personen, Initiativen und Organisationen, die sich für die Menschenrechte einsetzen, Sinn macht. Es ging bei diesem ersten Zusammentreffen nicht darum, gleich eine Entscheidung zu treffen, sondern darum, Ideen zu sammeln, um ein gemeinsames „Brainstorming“ also.

Allen Anwesenden war es, wie mir schien, ein wichtiges Anliegen, Bewusstseinsbildung zu betreiben, einen Weg zu suchen, die Bevölkerung Vorarlbergs wieder für Menschenrechtsthemen zu interessieren. Sei es, indem die Menschenrechtsverletzungen in Vorarlberg beleuchtet werden, oder, indem über ganz neue Menschenrechte nachgedacht wird, wie z.B. das Recht auf eine saubere Umwelt oder der Schutz unserer digitalen Daten.

Zu letzterem ist anzuführen, dass die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris genehmigt und verkündet wurde. In den letzten 65 Jahren hat sich die Gesellschaft wieder verändert. Der technische Fortschritt hat zum Beispiel ganz rasant Einzug gehalten. Daran denkend würde es meines Erachtens Sinn machen, die Erklärung zu überdenken und gegebenenfalls zu ergänzen.

Ein Teilnehmer merkte an, dass man bei der Diskussion zum Thema Menschenrechte öfters die Aussage zu hören bekomme: „Wir können eh nichts tun“. Es wäre wichtig, diese „Kopf-in-den-Sand-stecken“-Mentalität zum Bröckeln zu bringen und aufzuzeigen, dass es sehr wohl Handlungswege gibt, die Menschenrechte eines jeden Einzelnen zu stärken.

Für mich zählt da an oberster Stelle Mitgefühl und Respekt für jeden Einzelnen. Schon im Umgang miteinander kann auf die Menschenrechte Acht gegeben werden, indem man Rücksicht nimmt, einander zuhört, den anderen ernst nimmt und auch die Wünsche des anderen gelten lässt. Indem man Zivilcourage übt und hin- anstatt wegschaut.

Für mich zählt aber auch dazu, das eigene Konsumverhalten zu überdenken, mir zu überlegen, wo ich was einkaufe und ob ich wirklich so viel brauche, wie ich meine, zu brauchen. Weiters zählt für mich dazu, Petitionen zu unterschreiben, Briefe an Regierungen zu verfassen, auf Ungerechtigkeiten hinzuweisen und dafür zu sorgen, dass die Menschen, deren Rechte mit Füßen traktiert werden, nicht vergessen werden. Aber hier soll jeder das tun, was ihm liegt und ihm wichtig ist. Das Thema "Menschenrechte" ist so vielschichtig und es gibt wohl 1000 verschiedene Wege, etwas beizutragen. 

Auch die Öffentlichkeitsarbeit gehört dazu, die Medien sind ein machtvolles Instrument, um große Bevölkerungsschichten zu erreichen. Gut wäre, wenn dieses Thema in allen Schichten Einzug halten könnte und Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft erreichen würde, vom Manager zum Automechaniker, von der Verkäuferin zur Juristin. Das Thema betrifft gleichermaßen ältere Menschen, als auch junge Menschen, Ausländer und Inländer, egal, welcher Religion, Rasse oder sexueller Orientierung. Es wäre wünschenswert, bei einer Menschenrechtsveranstaltung die bunte Vielfalt von uns Menschen zu präsentieren. Wenn Menschen aus ganz unterschiedlichen Richtungen miteinander in einen respektvollen Austausch kommen, fördert dies das Verständnis füreinander immens und hilft, Ängste und Unsicherheiten abzubauen. Wir sind alle aus demselben Holz geschnitzt und wir sollten zusammenhalten, um gemeinsam die wirklich großen Herausforderungen der heutigen Zeit angehen zu können.

Es wird spannend werden, ob wir es schaffen, gemeinsam hier in Vorarlberg etwas auf die Beine zu stellen und herauszufinden, wie dieses „Etwas“ aussehen könnte. Ich habe jedenfalls am Dienstag gelernt, dass es sehr viele verschiedene Initiativen zum Thema „Menschenrechte“ hier in Vorarlberg gibt und dass diese Tatsache Mut macht und Grund zur Hoffnung gibt. Jede einzelne Initiative ist für sich sehr wertvoll und zeigt, dass Veränderung sehr wohl möglich ist. Gemeinsam – mit den kostbaren Ideen eines jedes Einzelnen - können wir diese Welt wieder ein Stückchen humaner gestalten. 

Sonntag, 8. Dezember 2013

Neuigkeiten zu den Themen Mobilität, Elektronik, Menschenrechte

Heute werde ich wieder über verschiedene Themen schreiben, die großteils an frühere Blogeinträge anknüpfen.

Zuerst ein Nachtrag zur EUR 365,-- Jahreskarte für die öffentlichen Verkehrsmittel für 2014. Die Jahreskarten sind im Vorverkauf erhältlich bei den Bahnhöfen Bludenz, Dornbirn und Bregenz. Weiters sind sie in Feldkirch im Mobilpunkt in der Stadt, sowie in Egg im Impulszentrum erhältlich. Falls keine Möglichkeit besteht, die Karte persönlich in den Vorverkaufsstellen zu holen, kann man sich auch einen Zahlschein zuschicken lassen. Für diesen Fall wendet euch bitte an:

Mobilpunkt Feldkirch/Oberes Rheintal
Herrengasse 14, 6800 Feldkirch
Tel: +43 5522 83951 7310
Fax: +43 5522 83951 7419

Auch vom Gemeindeamt Götzis habe ich schriftlich die Auskunft erhalten, dass es diese Jahreskarte im Meldeamt zu kaufen gibt. Leider stimmt das gar nicht! Daher wendet euch bitte bei Wunsch des Bezugs der Jahreskarte im Vorverkauf an die oben erwähnten Vorverkaufsstellen.

Im Eintrag vom 17.11.2013 habe ich darüber geschrieben, dass amerikanische börsennotierte Konzerne dazu verpflichtet sind, ihre Lieferketten im Zusammenhang mit Konfliktmaterialien offenzulegen. Ich habe erwähnt, dass ich das Ganze für eine sinnvolle Verpflichtung halte, um die Unternehmen für dieses Thema zu sensibilisieren. Inzwischen habe ich allerdings darüber gelesen, dass die ganze Geschichte auch sehr negative und tragische Folgen im Kongo hat. Denn viele Firmen beziehen jetzt aufgrund dieses Gesetzes keine Konfliktmaterialien mehr aus dem Kongo. Für viele Einheimischen war das aber ihre einzige Einnahmequelle und sie haben unter anderem auch durch dieses Gesetz ihre Existenzgrundlage verloren. Dies führt mitunter dazu, dass diese Menschen sich dann – aus purer Verzweiflung-  besonders leicht für die Milizen anwerben lassen und es für sie keine legale Möglichkeit mehr gibt, an Geld zu kommen. In anderen Gebieten können Kinder nicht mehr in die Schule gehen, weil das Geld fehlt. Die Waffen der Milizen stammen offenbar großteils aus dem Ausland. Vielleicht sollte es lieber auf diesem Gebiet bessere Kontrollen geben. Ich weiß es nicht, jedenfalls handelt es sich um ein schwieriges Thema.

Manchmal kann etwas Gutgemeintes leider in eine gegenteilige Richtung ausschlagen und die Folgen sind für die Menschen in den betroffenen Ländern sehr tragisch.

Bei Interesse schaut euch bitte dieses kurze Video an (in englischer Sprache):

Dann habe ich diese Woche noch ein Chatprotokoll gelesen, in dem es um „Grünes Telefonieren“ ging. Jetzt um Weihnachten herum werden womöglich wieder einige Handys und Smartphones gekauft. Ich gehöre ja dazu mit meiner Fairphone-Vorbestellung. Mein Mobiltelefon sollte Anfang Jänner bei mir angeliefert werden.

Folgende Tipps habe ich unter anderem aus diesem Chatprotokoll entnommen:

-      Für die Rückgabe alter Handys gibt es diverse Initiativen, wie die Ö3 Wundertüte (dort werden die Handys an Familien in Not weitergegeben). Auch der Weltladen Bregenz nimmt alte Handys an. Sie werden dort gesammelt und zum fachgerechten Recyclen an die Organisation „Jugend eine Welt“ weitergeleitet. Mit dem gewonnenen Geld werden Jugendprojekte in aller Welt unterstützt. Wenn ihr also ein altes Mobiltelefon abgeben möchtet, bitte denkt an diese Möglichkeiten. 

-       Vielleicht habt ihr aber auch Menschen im Bekanntenkreis, die ein gebrauchtes Mobiltelefon gerne annehmen würden, weil sie sich vielleicht ein Neues nicht gut leisten können oder es schlicht und einfach nicht brauchen. Nicht jeder braucht zahlreichen Schnickschnack, manche wollen mit einem Mobiltelefon schlicht und einfach nur telefonieren oder SMS verschicken. Da tut es ein etwas älteres Handy auch.

-      Womöglich reicht auch euch ein gebrauchtes Handy, wenn das Alte kaputtgeht. Die Herstellung jedes Mobiltelefons verbraucht sehr viele Ressourcen bei der Produktion. Tja, das schreibe gerade ich, wo ich eben mein Fairphone im Mai vorbestellt habe. Damals hat mich der Wunsch getrieben, ein wichtiges Projekt zu unterstützen, aber auch, einmal etwas Hippes und Neues zu besitzen (auch wenn es nach 5 Minuten eh schon wieder alt ist). Tja, da hab ich mich schon sehr von meinen Bedürfnissen treiben lassen, das gebe ich fairerweise zu. Aber jetzt ist es, wie es ist und ich werde die Fairphone-Geschichte weiter verfolgen. 

-      Um bei Handys Strom zu sparen (die Akkus werden ja oft relativ schnell leer) hilft es, das Mobiltelefon oder Smartphone nachts einfach auszuschalten. Weiters kann es ganz hilfreich sein, nicht benötigte Apps zu schließen, denn viele davon sind Stromfresser. Auch WLAN, GPS etc. verbrauchen mehr Strom. Wenn man all das nicht ständig benötigt, wäre es eine sinnvolle Maßnahme, diese Funktionen zeitweise zu deaktivieren. 

-       Bei Neuanschaffungen bitte zuerst durchdenken: Was brauche ich wirklich? Was ist mir wichtig und worauf kann ich verzichten? Wenn ich mit klaren Vorstellungen ins Geschäft gehe, bekomme ich am ehesten das Produkt, das mir am besten entspricht.

-      Und zu guter Letzt: Bei Neuanschaffungen nach austauschbaren Akkus und den Repariermöglichkeiten fragen. Fragt auch, ob es eine Rückgabemöglichkeit für das alte Handy gibt. Viele Fragen stellen - mögen sie auch lästig anmuten - hilft, um auch im Handel ein Bewusstsein für diese Themen zu schaffen und die Händler zu sensibilisieren.

So, das wären wieder meine Worte zum Sonntag.

Nicht vergessen: Dienstag, St. Arbogast – Menschenrechtstag! Schaut doch vorbei, wenn ihr Zeit und Lust habt! Ich werde auf jeden Fall da sein.

Ich wünsche euch einen schönen zweiten Advent und eine gute Woche!