Samstag, 4. Januar 2014

Silvesterfeuerwerk

Ein frohes, glückliches, gesundes, friedvolles neues Jahr wünsche ich euch allen! Willkommen im Jahr 2014! 

Wie habt ihr so den Jahreswechsel verbracht? Lieber still und gemütlich innerhalb der Familie? Oder auf einer Party mit vielen Freunden? Feuchtfröhlich, mitunter mit einem ordentlichen Kater am 1.1.? Oder mit einer Tasse feinem Tee bei einem DVD-Abend? Egal wie, ich hoffe, ihr hattet einen guten Rutsch!

Ich habe immer wieder Mühe mit diesen Jahreswechseln. Als doch sehr introvertierter Mensch kann ich mit Partys meistens wenig anfangen. Noch schwerer tue ich mir mit den Böllern! Diese Knallerei ist nicht meins, wobei ich das Gefühl hatte, dass dieser Jahreswechsel heuer bedeutend ruhiger vonstatten ging als in den Vorjahren. Das mag wohl daran liegen, dass die Schweizer Kracher verboten wurden! Tolle Geschichte! 

Ich habe Verständnis dafür, dass viele Menschen ihre Freude an Feuerwerkskörpern haben, das bunte Farbenspiel am Himmel ist schon beeindruckend! Weniger entzückt sind sicherlich die meisten Tiere, die vielfach Panik bekommen und sich nicht mehr auskennen. Obwohl  ich Gott sei Dank bislang keinen Krieg miterlebt habe, ist mir bei den vielen Explosionen und dem Geknalle unbehaglich zumute ... ob sich ein Kriegsschauplatz nicht so ähnlich anhört wie die Silvesternacht? Ich weiß es Gott sei Dank nicht …

Auch wenn sonst im Land viele über zu hohe Preise und zu wenig Geld in der Brieftasche und auf dem Bankkonto klagen, werden hier von vielen keine Kosten und Mühen für ein großartiges Feuerwerk gescheut. Schließlich will man sich ja auch etwas gönnen … wieder eine Art Konsumwahn, mit der ich wenig anfangen kann.

Aus den Medien habe ich erfahren, dass sehr viele Menschen mindestens EUR 100,-- in Feuerwerkskörper stecken, österreichweit sind es an die 10 Mio. Euro, die da innerhalb weniger Stunden verpulvert werden. Für mich stellt sich da die Frage, woher wohl all diese Feuerwerkskörper herkommen mögen und unter welchen Bedingungen sie wohl hergestellt werden.

Ich versuche, es herauszufinden mithilfe des Internets. Die Informationen sind allerdings dürftig. Ich stoße mehrmals auf einen Artikel der christlichen Organisation „Jugend eine Welt“.

75% der Feuerwerkskörper werden aus anderen Kontinenten importiert, heißt es da. Nur knapp 25% der Ware stammt aus Europa. Kinderarbeit steht in Asien an der Tagesordnung und immer wieder kommt es zu schweren Unfällen in den Produktionsstätten. Die meiste Ware kommt aus Ländern wie China oder Indien. Teilweise arbeiten 10 – 12-jährige schon mehr als 13 Stunden am Tag an den Feuerwerkskörpern. Da kann man sich ausdenken, dass dabei öfters mal etwas schiefgeht und es zu schweren Verletzungen und auch Todesfällen kommt. Durch den direkten Kontakt mit Schwefel, Aluminium- und Schwarzpulver erkranken zudem viele Arbeiter an Krankheiten wie Tuberkulose und Asthma.

Für viele Menschen ist die Produktion von Feuerwerkskörpern der einzige Weg, etwas Geld zu verdienen. Ich glaube, es liegt in der Verantwortung der "Händler mit Feuerwerkskörpern", beim Einkauf ihrer Ware auf menschenwürdige Produktionsbedingungen zu achten. Produktionsbedingungen, bei denen die Sicherheit der Arbeiter an erster Stelle steht. Raketen, die ohne die Hilfe von Kindern gefertigt wurden. Und wie auch in allen anderen Branchen sollte unsereins bereit sein, für die Ware ein paar Euro mehr zu bezahlen, damit in den Produktionsländern Mindeststandards eingehalten werden und Menschen bestmöglich geschützt werden.

Wie gesagt, dass Schweizer Kracher im Vorjahr verboten wurden, finde ich wunderbar! Es mag noch ein paar Jahre dauern, bis der Altbestand aufgebraucht ist, aber nach und nach wird es etwas leiser werden zu Silvester! Man konnte es meines Erachtens schon wahrnehmen. Und mit dem ein oder anderen Unverbesserlichen, der sich die Böller illegal beschafft oder selbst bastelt, die Dinger unter anderem in Briefkästen zündet, und der sich dabei mitunter schwere Verbrennungen zuzieht, habe ich wenig Mitleid. Meinen Respekt haben dagegen die Menschen, die die Sauerei wegräumen müssen und dafür an diesen Tagen fast rund um die Uhr im Einsatz waren. 

Wie würde es hier wohl ausschauen, wenn es nicht Straßenkehrer und "Müllabfuhrbedienstete" gäbe, die den Müll wegräumen und unsere Straßen und Wiesen von dem ganzen Krempel befreien, den manche Menschen unbekümmert und achtlos einfach dort fallen lassen, wo es ihnen gerade passt? Ich mag mir das nicht ausmalen. 

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